Tarifpolitik
Zu den Kernaufgaben des Verbandes zählt die Tarifpolitik. Repräsentanten der Mitgliedsunternehmen von Chemie Rheinland waren in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten maßgeblich daran beteiligt, dass sich in Deutschland zwischen den Chemiearbeitgebern und der Gewerkschaft IG BCE eine Chemie-Sozialpartnerschaft entwickelt hat, die eine bewährte und auch belastbare Basis für eine innovative Tarifpolitik geworden ist.
Das bedeutet nicht, dass Diskussionen und Verhandlungen grundsätzlich konfliktfrei verlaufen. Doch da, wo Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinschaftlich mehr für die Branche, ihre Unternehmen und Beschäftigten erreichen können, entwickeln sie partnerschaftliche Projekte. Zukunftsweisende Themen, wie z. B. die demografische Entwicklung, die Berufsausbildung oder die lebensphasenorientierte Arbeitszeit, konnten so frühzeitig in modernen Tarifverträgen oder Sozialpartnervereinbarungen aufgegriffen werden.
Zur Erfüllung ihrer gemeinsamen Aufgaben haben die Chemie-Sozialpartner frühzeitig neue Wege beschritten. So sind gemeinsame Einrichtungen, wie die Chemie Stiftung (CSSA), die Gesellschaft zur Information von Betriebsräten über Umweltschutz in der chemischen Industrie (GIBUCI) und der Unterstützungsverein der Chemischen Industrie (UCI) ein Beleg dafür, dass in der chemischen Industrie auch außerhalb von Tarifverhandlungen konkrete Ergebnisse erzielt werden können.
Durch den gemeinsam von den Chemie-Sozialpartnern gegründeten ChemiePensionsfonds und den Chemie-Konsortialvertrag stehen den Mitgliedsunternehmen darüber hinaus Einrichtungen für die betriebliche Altersversorgung zur Verfügung, die speziell auf die Bedürfnisse der chemischen Industrie abgestimmt sind. Dasselbe gilt für die Berufsunfähigkeitszusatzversicherung Chemie
Angesichts der strukturellen Veränderungen in der chemischen Industrie hat sich das System des Flächentarifvertrages in der chemischen Industrie bewährt. Die vielfältigen tarifvertraglichen Flexibilisierungsinstrumente belegen, dass Reformen und eine schnelle Anpassung an die veränderten Rahmenbedingungen möglich sind, wenn die Tarifparteien pragmatisch an die Probleme herangehen. In Zukunft gilt es, im Rahmen der Flächentarifverträge die Flexibilisierungsmöglichkeiten weiter auszubauen.